Die Organisation „Women Journalists Without Chains“ (WJWC) hat die israelischen Luftangriffe auf den Jemen vom 10. September scharf verurteilt und sie als „vollwertige Kriegsverbrechen“ und Teil eines systematischen Aggressionsmusters bezeichnet, das sich gegen Zivilisten, Infrastruktur und die Presse richtet.
In einer Erklärung erklärte das WJWC, die koordinierten Angriffe auf Sanaa und Al-Jawf seien einem vorsätzlichen Massaker gleichgekommen, bei dem fast 190 Menschen – darunter Frauen, Kinder und Alte – getötet oder verletzt worden seien und Häuser, Krankenhäuser und wichtige zivile Einrichtungen in großem Umfang zerstört worden seien.
Laut vor Ort erhobenen Daten des WJWC trafen die Angriffe die Redaktionen der Zeitungen „26. September“ und „Al-Yemen“, dicht besiedelte Wohnhäuser im Tahrir-Viertel von Sanaa, Tankstellen des Gesundheitssektors und wichtige Regierungsgebäude in Al-Jawf, darunter das Standesamt und eine Zweigstelle der Zentralbank.
Das von den Huthi geführte Gesundheitsministerium meldete 38 Tote und 147 Verletzte in Sanaa sowie 8 Tote und 18 Verletzte in Al-Jawf. Die Suche nach vermissten Opfern sei noch im Gange.
Das WJWC betonte, Journalisten seien bei der Ausübung ihrer Arbeit direkt angegriffen worden; die Angriffe trafen das Gebäude der Moralischen Führung und Medienbüros. Unter den Getöteten waren die bekannten Journalisten Abbas Al-Dailami, Abdulaziz Al-Sheikh und Youssef Shams Al-Din. Die Organisation erklärte, die gezielten Angriffe auf Medienschaffende und -kanäle zeige „eine systematische Politik, die darauf abzielt, die Presse zum Schweigen zu bringen und Zivilisten zu terrorisieren“.
Bei den Angriffen auf Wohngebiete im Tahrir-Viertel von Sanaa wurden Dutzende Häuser und Fahrzeuge zerstört. Unter den Opfern waren auch Familien – darunter Mitglieder der Familien Al-Dhamdi, Al-Azab und Al-Shibami. Einige Bewohner sind noch immer unter Trümmern eingeschlossen. WJWC stellte fest, dass die Angriffe zu Stoßzeiten stattfanden, was in der Bevölkerung Panik auslöste und den „vorsätzlichen Charakter des Angriffs“ unterstrich.
Der WJWC forderte eine sofortige, unabhängige internationale Untersuchung der Angriffe und drängte darauf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Gruppe appellierte an die Vereinten Nationen, den Sicherheitsrat und globale Menschenrechtsorganisationen, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Verstöße zu stoppen, das Völkerrecht durchzusetzen und die jemenitische Zivilbevölkerung vor anhaltenden Aggressionen zu schützen.
Im Rahmen ihrer laufenden Dokumentation der Verstöße hat die Organisation eine vorläufige Liste der zivilen Opfer veröffentlicht, die bei den Luftangriffen auf Sana'a und Al-Jawf ihr Leben verloren haben. Diese Liste enthält folgende Einzelheiten:
In Sana'a:
1. Dr. Safiya Khalil Al-Hattab
2. Dr. Maria Abdul-Salam Al-Jaafari
3. Dr. Amani Al-Hajri
4. Abdullah Mohammed Al-Dhamdi
5. Akram Nabil Al-Dhamdi
6. Ayman Nabil Al-Dhamdi
7. Osama Nabil Al-Dhamdi
8. Ahmed Mohammed Al-Azab
9. Haroun Saleh Al-Qaratli
10. Ibrahim Al-Matari
11. Sami Al-Zaydi
12. Sulaim Abdullah Al-Watiri
13. Abbas Al-Dailami
14. Abdulaziz Al-Sheikh
15. Youssef Shams Al-Din
16. und andere.
In Al-Jawf:
1. Dr. Mustafa Abdullah Al-Dhobhani
2. Niyaz Mohammed Hawash Al-Zubairi